Klostergasse 5, 91550 Dinkelsbühl, DE
Klostergasse 5. In diesem Haus befand sich die Synagoge in Dinkelsbühl. Seligmann Hamburger zeigte am 8. August 1882 dem Magistrat an, dass hier Gottesdienste abgehalten wurden. Die israelitische Kultusverwaltung Schopfloch hatte gegen die Abhaltung von privaten Gottesdiensten keine Einwände, da es nach dem jüdischen Ritus nicht zumutbar war, eine derart lange Strecke an einem Sabbat auf sich zu nehmen. Weiterhin teilte Hamburger im Dezember des gleichen Jahres mit, dass die Gottesdienste vorläufig nicht stattfinden würden, da die Familie Jordan gewöhnlich samstags nicht vor Ort sei und somit die erforderliche Teilnehmerzahl von 10 Personen nicht zustande käme. Im Erdgeschoss befand sich eine Mikwe (ein Ritualbad).
Wahrscheinlich am Morgen des 10. November 1938 wurde das Synagogenzimmer verwüstet, sowie Torarollen und Gebetbücher aus den Fenstern geworfen. Das Zimmer wurde wohl nicht angezündet, da es inmitten der Stadt lag.
Manfred Anson (Ansbacher) erinnert sich: "Die Bürger schauten zu und haben nichts oder konnten nichts tun dagegen."