Unnamed Road, 29693 Ahlden (Aller), DE
Nach Kriegsende trieb ein großer Wolfsrüde in den Wäldern und Wiesen von Eilte sein Unwesen. Im Mai 1948 wurde eine breitere Öffentlichkeit aufmerksam auf die sich häufenden Verluste unter den Herdentieren aufmerksam zu werden. Mit Genehmigung der damaligen Militärverwaltung, durften hiesige Jäger und Bauern Jagd auf den Wolf machen. Diese blieben jedoch zunächst erfolglos. Am 13. Juni fand, ebenso ergebnislos, die größte Treibjagd statt, die es in Niedersachsen jemals gegeben hat. Beteiligt waren 1500 Treiber und 70 Jäger, darunter auch Angehörige des britischen Militärs. War man zunächst noch von wildernden Hunden als Schuldigen ausgegangen, wurde bald die Theorie diskutiert, dass es sich um einen Wolf handele; ebenso wurden auch exotischere Theorien über Löwen, Pumas und gar einem Werwolf aufgestellt. In der Landbevölkerung entwickelte sich vielerorts Angst, die durch Berichte der Medien über den „Würger vom Lichtenmoor“ noch verstärkt wurde. Durch einen signifikanten Rückgang der Zahlen gerissener Herdentiere im Juli und August nahmen die Gerüchte und Berichte über den „Würger“ jedoch alsbald ab. Am 27. August, als die Zahl der dem „Würger“ zugeschriebenen Tierverluste bereits stark gesunken war, schoss der 61-jährige Landwirt Hermann Gaatz aus Eilte von einem Hochsitz in der Schotenheide aus auf einen Wolf, der sich gerade an einige Rehe anpirschte. Am folgenden Tag fand er das Tier. Hierbei handelte es sich um einen sechs Jahre alten Rüden, der eine Länge von 1,70 Metern, eine Schulterhöhe von 85 Zentimetern und ein Gewicht von 95 Pfund aufwies.
Gaatz wollte den toten Wolf präparieren lassen und dem Landesmuseum stiften. Zwei Unbekannte gaben sich jedoch als offiziell Beauftragte aus und nahmen den Kadaver zu einem unbekannten Ziel mit. Zwei Tage später tauchte er im Kofferraum des Autos eines Reporters auf dem Parkplatz des Anzeiger-Hochhauses in Hannover auf. Im heißen Sommerwetter war der Kadaver bereits so weit verfallen, dass er sich nicht mehr präparieren ließ. Im Landesmuseum Hannover ist eine Rekonstruktion des Wolfskopfs ausgestellt, die nach einem Gipsabdruck angefertigt wurde. An der Stelle, an der der Wolf erlegt wurde, ließ der niedersächsische Jagdverband einen „Wolfstein“ zum Gedenken errichten.
Auszug aus Wikipedia teilweise angepasst.