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Das Jahnstadion auf seinem 16 Hektar großem Gelände wurde 1950 bis 1951 durch Anleitung des Architekten Rudolf Ortner errichtet. Die Baugeschichte dieses Gebäudes an der Grenze zum Westen begann somit also zehn Jahre vor dem Mauerbau. 1986 bis 1987 wurde das Stadion um eine Tribüne ergänzt. Der Wert des Stadions besteht vor allem darin, dass in ihm die frühe und die letzte Phase der Ostdeutschen Moderne verschmelzen. Es ist allerdings seit wenigen Jahren im Gespräch, dass Diese Tribüne sowie das gesamte Stadion für einen neuen „Inklusionspark“ weichen bzw. umgebaut werden soll, aber dazu im Folgenden noch mehr. Das Stadion fasst 20.000 Zuschauer Plätze und ist somit das drittgrößte Stadion Berlins, hinter dem Olympiastadion und dem Stadion an der Alten Försterei. Neben Plätzen für verschiedene Sportarten ist es eingebettet in eine parkartige Anlage. Die Ostfassade des Stadions bietet die sogenannte „Mielke Rampe“ durch diese konnten Funktionäre direkt vor den VIP Bereich des Stadions mit ihrem Auto gelangen. An der Rückseite des Stadions zeigt sich der Rücken der Tribüne und offenbart ganz offen seinen Betonkern. Hingegen verjüngt das weißverschalte Dach der Tribüne das Gebäude etwas und erhebt sich bis zum Stadioninneren.
Seit 2020 bestanden nun wie bereits erwähnt, verstärkte Überlegungen das Stadion bzw. Den kompletten Park umzugestalten, dadurch entstand ein Streit um die Zukunft des Parks. Die eine Seite ist für eine Umgestaltung des Parks, während die andere dieses „historisch einmalige“ Stadion so erhalten möchte, wie es ist. Für die Umgestaltung des Parks sind geplant: neue Anlagen für Tennis, Hockey und Fußball Spielfelder, sowie der Bau von zwei Dreifelder-Hallen mit Zuschauerrängen, eine Tennishalle, Gymnastik-, Physiotherapie-, Kraft- und Büroräume. Außerdem noch eine Doppelstock-Sporthalle, ein Clubhaus und ein Parkhaus. Das Land Berlin hat für die Investitionsplanung für das Gesamtvorhaben 195 Millionen Euro vorgesehen. Gründe für den den Umbau und Abriss des Jahn- Sportparks sind:
- Dass der Blitzschutz der Tribüne veraltet ist und die Plätze für Rollstuhlfahrer und die Fluchtwege ebenso.
- Auf der Gegenseite fordert der Bund der Deutschen Architekten, der Landesverband Berlin, der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten und die Landesgruppe Berlin-Brandenburg die Abrissplanung zum Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn- Sportpark sofort zu stoppen.
Eine Initiative mit dem Namen Jahn-Sportpark welche 2020 gegründet wurde setzt sich für den Erhalt des Stadions als Schützenswertes Beispiel der Ostmoderne ein. Insbesondere der Erhalt der Grünfl.chen ist ein großes Anliegen. Die Bürger- Initiative konnte mithilfe eines offenen Briefes einen Übergangsmäßigen Abriss – und Rodungsstop erkämpfen. Das Schicksal des Friedrich- Ludwig- Jahn- Sportparks bleibt also weiterhin ungeklärt, wie sich der Sportpark inklusive des Stadions weiterhin entwickeln werden, wird uns die Zukunft zeigen.