Friedrich- Ludwig- Jahn- Sportpark

Tour Cantianstraße 24, 10437 Berlin, DE

Der Friedrich- Ludwig- Jahn- Sportpark gehört zu den berühmtesten Berliner Sportanlagen. Benannt nach "Turnvater Jahn" steht er heute allerdings in der Kritik - obgleich seiner gut 200 - jährigen (Fußball-)Geschichte und vergessener Kunst werden Diskussionen über einen Umbau und Umbenennung des historischen Ortes aktueller denn je.

Autor: Hanna Lehnert

11 Stationen

Herzlich Willkommen!

Hallo und Herzlich Willkommen zur Führung durch den Friedrich- Ludwig- Jahn- Sportpark!
Wir sind eine Gruppe Studierende der Universität Potsdam des lehramtsbezogenen Faches Sport. Wir haben 6 Stationen für euch vorbereitet, bei denen ihr über die Anfänge und geschichtlichen Hintergründe, seinen Namensgeber, eine geheimnisvolle Statue und die aktuellsten Entwicklungen informiert werdet. Einige Stationen sind als Audio Datei hinterlegt, andere im Textformat. Vergesst nicht, die Bilder anzuschauen und der Navigation zu folgen. Im besten Falle, habt ihr das Stadion am Ende von allen Seiten einmal betrachtet. Vielleicht habt ihr das Glück, sogar hineinzukommen? :)
Wir schlagen euch durch die Anordnung der Stationen zwar eine Reihenfolge vor, ihr dürft natürlich aber auch wild durcheinander hören. Jede Station steht einzeln für sich - lediglich die "geheimnisvolle Statue" ist in 4 Teile untergliedert.
Am Ende der Führung wartet noch ein Kreuzworträtsel auf euch. Es lohnt sich also, gut aufzupassen :)
Viel Spaß bei der Führung!

1. Geschichte des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks

Topsstraße 35, 10437 Berlin, DE

In diesem Teil wird euch die Geschichte des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks ausführlich erzählt.

2. Wichtige Ereignisse und aktuelle Nutzung des Sportparks

In diesem Teil sieht ihrdie wichigsten Ereignisse, die sich im Sportpark abspielten aufgelistet. Zudem findet ihreine Auflistung der aktuelle Vereine, die auf dem Gelände trainieren.


Nennenswerte Ereignisse im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark


- 1970 stellte Wolfgang Nordwig den Weltrekord im Stabhochsprung auf – 5,45 m beim Olympischen Tag der Leichtathletik
- 1971 fand das erste Länderspiel der DDR gegen die Tschechoslowakei – Ergenis: 1:1
- 1984 warf Uwe Hohn als erster den Speer über 100m – 104,5 m beim Olympischen Tag der Leichtathletik
Insgesamt wurden 18 Weltrekorde aufgestellt
- 1965, 1990, 1991 Austragungsort des FDGB – Pokals
- 1992 Auftritt von Michael Jackson vor 40 Tausend Zuschauern
- 1998 Austragungsort der 98. Leichtathletik-Meisterschaften
- 2002, 2003 Austragungsort der ISTAF
- 2015 Champions-League Finale der Frauen – 1. FFC Frankfurt vs. Paris Saint-Germain 2:1
- 2012-2018 Austragunsort des German Bowls – Finale der deutschen Football Liga

Aktuelle Nutzung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

- Zahlreiche Vereine mit unterschiedlichen Sportangeboten
- Basketball – Alba Berlin
- Beachvolleyball – SV Pfefferwerk e.V.
- Fitness – Original Bootcamp
- Football- Afc Berlin Knights e.V.
- Fußball- BFC e.V. - Berliner Turn- und Sportclub e.V. - Medienliga Berlin-Brandenburg – SV Empor Berlin
- Hockey – SG Rotation Prenzlauberg e.V.
- Laufen - Langestreckenlauf-Gemeinschaft Mauerweg Berlin e. V.
- Leichtathletik – SV Berlin Friedrichstadt e.V.
- Tennis- TSG 90 e.V.

3. Namensänderung / Jahn - Hitler- Vergleich

Eberswalder Straße 14, 10437 Berlin, DE

Mit dem Umbau ist es natürlich auch eine günstige Gelegenheit zur Neubenennung. Die umstrittenen antisemitischen Äußerungen des Namensgebers Friedrich Ludwig Jahn führten im Jahr 2018 zu einer Diskussion über die Umbenennung des Sportparks, insbesondere der Bezirk Pankow forderte hier bereits den Senat der Stadt Berlin auf, eine Namensänderung zu prüfen. Die Initiative „Sport ohne Turnväter“ fordert bereits seit 2011 eine Umbenennung. Jahn habe sich im Buch „Deutsches Volksthum“ chauvinistisch und antisemitisch geäußert.

Wenn Hitler im Zusammenhang mit Jahn genannt wird, beziehen sich die Autoren auf drei strukturelle Gemeinsamkeiten: Erstens den etwas ungenau definierten gemeinsamen Geist der beiden, zweitens die Parallelen in der Biographie und drittens deren ähnliches politisches Wollen. Zu erstens, dem gemeinsamen Geist zwischen Hitler und Jahn: Beide seien Gründer einer „Freiheits- und Auferstehungsbewegung“ und daher sei die nationale Revolution eine konservative Revolution, die nur auf alten Werten basiere.Zu zweitens, den biographischen und persönlichen Parallelen: Jahn verbrachte ebenso wie Hitler, eine Zeit seines Lebens in Festungshaft und wurde ebenso politisch verfolgt.

Hinsichtlich der persönlichen Eigenschaften seien den beiden Politikern Treue, höchste Ziele und Optimismus, auch in einer ausweglosen Situation, gemeinsam. Ebenso würden sie die Begabung für die Rede teilen. Beide seien berufen zu Führertypen und damit zu der Befreiung der Nation aus der Unterdrückung. Eine selten betonte Parallele ist die der fehlenden hohen sozialen Herkunft und, dadurch bedingt, Bildung.

Schon in der Bücherverbrennung, die beide initiiert hätten, sah man eine politische Parallele. Jedoch ist auch im Nationalsozialismus die Frage, ob Jahn tatsächlich am Wartburgfest dies mit organisiert hatte, nicht einheitlich bejaht worden. Zudem schätzen Hitler und Jahn gleichermaßen die Auswahl der richtigen Bücher und Geschichte und Spracherziehung. Militärpolitisch „rief [Jahn] wie Hitler zu Deutschbewußtsein, Abwehrbereitschaft und Kampfbereitschaft auf, zu geistiger und körperlicher Wehrhaftigkeit.

Als Ziel der Turnerei sahen die nationalsozialistischen Autoren allein die „Erziehung zur Wehrhaftigkeit, zum Gemeinsinn, zum Mannestum. Erziehung zur Feldtüchtigkeit im Freiheitskampf war das Ziel, Ertüchtigung also noch mehr um des Volkes als um des Einzelnen willen. Aufgrund dieser männlich geprägten Ziele handle es sich bei dem Turnen Jahnsnicht wie bei GutsMuths um eine philanthropische Angelegenheit, sondern um die Kriegsertüchtigung der verweichlichten durch die französischen Sitten gefährdeten deutschen Jugend. So wird aus dem Turner Jahns, der ursprünglich als Mitstreiter im Kampf gegen Napoleon erzogen wurde, der nationalsozialistische Kämpfer für das Reich und die Turnerschaft zum idealen Pool für die Rekrutierung von Soldaten. Außerdem sei sein Buch „Deutsche Volksthum“ dem Werke Hitlers, „Mein Kampf“, so verblüffend ähnlich.

Diese Punkte zusammengenommen führten zur Interpretation Jahns als „Vorkämpfer des Nationalsozialismus. Es scheint hauptsächlich das Bestreben der Autoren aus der Turnerschaft gewesen zu sein, sich durch Hitlervergleiche bei dem Regime einzuschmeicheln. Dass dies die Turnerschaft nicht retten würde, konnten sie nicht wissen.

Dieses Verhalten zeigt aber die außergewöhnliche Stellung Hitlers schon ab 1933. Denn wer wäre vor 1933 auf die Idee gekommen, Jahn als einen Vorgänger Hitlers zu bezeichnen, auch wenn biographische und politische Parallelen vorhanden gewesen wären? Wohl niemand. Außerdem wurde die Analyse seines Werkes wurde hauptsächlich in den wissenschaftlichen Medien und in den Artikeln der Turnzeitung betrieben.

4. Der Sportpark nahe der Mauer

Gleimstraße 55, 10437 Berlin, DE

In dieser Stadion gilt es, etwas bzw. jemanden auf der Mauer zu finden. Macht ein Selfie von euch beiden und ladet es anschließend auf moodle hoch.

5. Teil 1 Bronzestatue - Entdeckung

10437 Berlin, DE

> Suchen und Finden einer Bronzestatue
> Beschreibung

5. Teil 2 Bronzestatue - Geschichtlicher Abriss

> Geschichtlicher Abriss

5. Teil 3 Bronzestatue - Herkunft

> Mutmaßungen zur Herkunft
> Mario Moschi
> noch mehr Mutmaßungen

5. Teil 4 Bronzestatue - Fußball in der bildenden Kunst

> Die Rolle des Fußballsports in der bildenden Kunst
> Interpretation der Fußballdarstellung
> Zusammenfassung

6. Architektur - Umbau in Inklusionssportpark

Eberswalder Straße 14, 10437 Berlin, DE

Herzstück des 16 Hektar großen Geländes ist das 1950/51 nach Plänen des Architekten Rudolf Ortner entstandene Jahnstadion, mit knapp 20.000 Plätzen das drittgrößte Stadion Berlins.

Seit Frühjahr letzten Jahres gibt es ein Streit um die Zukunft des Geländes. Involviert sind Sportverbände, die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, kritische Anwohner, lokale Politiker sowie Architektenverbände. Seit Mitte Januar 2015 liegt für das Areal eine Machbarkeitsstudie vor, worin unter anderem wegen heruntergekommener Bausubstanz Abriss und Neubau des Stadions empfohlen werden. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport möchte das Ensemble schon seit einigen Jahren zum „Inklusionssportpark“ umgestalten. - In Planung stehen weiterhin: Die Anlage von neuen Spielfeldern insbesondere für Hockey, Fußball und Tennis, der Bau von zwei Dreifeld-Sporthallen mit Zuschauerplätzen, der Bau einer Tennishalle, sowie Gymnastik-, Kraft- und Physiotherapieräume, Büros für Verwaltung und Vereine, eine Doppelstock-Sporthalle, ein Clubhaus sowie ein Parkhaus. Der Sportpark soll auch weiterhin im Sinne einer „Kiez-Sportanlage“ über Angebote für alle SportlerInnen verfügen. So gibt es bereits einen von einer bekannten großen Sportartikelfirma gesponserten neuen Playground im Kleinen Stadion. Darüber hinaus ist die Anlage eines Fitness-Parcours und eines besonderen Laufareals geplant. - Also, Demnach sollen zunächst das Große Stadion abgerissen und neu errichtet sowie daran anschließend der Sportpark ausgebaut werden. In der Investitionsplanung des Landes Berlin sind für das Gesamtvorhaben bisher 195 Mio. EUR veranschlagt. Die Maßnahmen sollen mit Abriss des Großen Stadions ab 2021, mit Baubeginn des Stadionersatzneubaus 2022 und Fertigstellung 2024.

Weitere Argumente für den Abriss sind z.B:
- dass der Blitzschutz im Gebäude auf der Haupttribüne: veraltet ist. Die Plätze für Rollstuhlfahrer, inklusive Sichtbehinderung, sowie die Fluchtwege fragwürdig . Außerdem seien die Reihen so eng aneinander, dass die Entfluchtung aus diesen Reihen heraus nach heutigen Sicherheitsstandards nicht funktionieren würde.

Die Gegenseite: der Bund der Deutschen Architekten, der Landesverband Berlin, der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, Landesgruppe Berlin-Brandenburg fordern die Abrissplanungen zum Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark sofort zu stoppen. Die Initiative ,,Jahnsportpark“ die 2020 gegründet wurde setzt sich für den Erhalt des Stadions als herausragendes schützenswertes Beispiel der Ostmoderne ein. Insbesondere der Erhalt der unverbauten Grünflächen und die Nutzung für individuellen Sport auf der großen Freifläche und der unversiegelten Fläche sind ihr ein Anliegen. Die Bürgerinitiative konnte mit einem offenen Brief einen Abriss- und Rodungsstopp für das Jahr 2020 erwirken. Im offenen Brief forderten sie eine transparente und frühzeitige Bürgerbeteiligung gerecht zu werden und mit den Anwohnern, vereinsgebundenen Sporttreibenden ins Gespräch über die geplante Umgesaltung des Jahnsportparks zu kommen. Weitere Kritik sehen die Aktivisten in verkehrsverstärkenden Großereignissen, die das Verkehrsaufkommen im hochverdichteten Wohngebiet massiv erhöhen würde.- Eine neue Bürgerbeteiligung wurde als Reaktion darauf von Seiten des Senats geplant.

Im Juni 2020 hat ein breites Bündnis aus 26 Berliner Sportverbänden und -vereinen eine Gegenpetition auf change.org zur Unterstützung der Pläne zur Erbauung des Inklusionssportparks, sowie weitergehender Forderungen. Von Seiten des Senats für Inneres und Sport wird klar formuliert: "Eine Nutzung der Tribünen und des Hauptgebäudes ist darüber hinaus nicht mehr möglich. Es werden dort ab dem 1. Januar 2021 keine Veranstaltungen, Wettkämpfe oder Spiele mehr stattfinden." Eine Ausnahme werde lediglich für den Schulsport und den Trainingsbetrieb gemacht.
das heißt: der Friedrich Ludwig Jahn Sportpark bleibt, zumindest vorerst: Abriss und Neubau werden verschoben.


Kreuzworträtsel

In dieser Station findet ihr unter "Bilder" ein Kreuzworträtsel. Wenn ihr eure Lösungen vergleichen wollt, schreibt uns über Moodle eine Nachricht, dann lassen wir sie euch so schnell es möglich ist zukommen!